Da ich ja recht gerne mal über den Tellerrand schaue, habe ich den heutigen Tag bei Mircosoft in Böblingen auf einer Info-Veranstaltung zum Visual Studio 2005 Team System verbracht.
Das Team System ist ein Sofwarepaket, das viele bereits bekannte Tools zusammenschnürt, ineinandergreifen lässt und so unter einer Oberfläche zusammenfasst.
Von den klassichen Funktionen zu Design und Entwicklungen über Versionskontrolle, Testing, Datenbankentwicklung und Stresstests bis hin zu einer kompletten Prozessunterstützung scheint das Team System alles zu bieten, was man in der modernen Softwareentwicklung so benötigt.
Interessant ist, das das gute alte Visual Source Safe ausgedient hat und durch ein neues Versionskontrollsystem ersetzt wurde. Dieses ist Subversion *sehr* ähnlich. Es unterscheidet sich im Wesentlichen durch die Möglichkeit, sogenannte CheckIn-Polices (unter welchen Bedingungen darf jemand etwas einpflegen) frei definieren zu können, durch verschiedene Lock-Types (CheckIn-Lock, andere können lesen aber nicht einchecken und CheckOut-Lock, andere dürfen die Datei garnicht anfassen) sowie durch das wirklich Interessante Feature der “Shelves”.
“Shelves” bieten einem Entwickler die Möglichkeit, Teile des Projekts in einem “privaten Fach” auf dem Server zwischenzulagern. Diese sind also noch nicht wieder im zentralen Projektverzeichnis eingepflegt und stören so auch nicht unbeteiligte Kollegen bei der Arbeit, können aber für andere Freigegeben werden. Ideal für Code-Reviews (“he, kannst Du mal schauen, ob das so funktionieren kann? “) oder zum Zwischenlagern verschiedener Varianten einer Lösung.
Auch die Funktionalitäten für Datenbankentwickler sahen sehr gut aus:
Vergleichen verscheidener Datenbanken, Generieren von Update Skripts aus den Unterschieden
einfaches Generieren von Testdaten
Unittest für StroedProcedures
und vieles mehr
Insgesamt eine sehr eindrucksvolle Veranstaltung. Gerade auch duch den sehr lebendigen Vortragsstiel und die sehr guten Referenten.
Links zum Thema:
Webcast zum Visual Studio Team System
Visual Studio Team System – Live erleben (2,5 Stündiger Webcast)
Der Nachteil an dieser Lösung ist sicherlich, das man sich bedingungslos den MS-Best-Practices hingeben muss. Klar kann man beliebige Prozesse im Team System abbilden, dennoch bindet man sich technologisch an Mircosoft. Und dort gibts UML 2.0 übrigens nur über Zusatztools – als Standard Modellierungssprache hat Microsoft eine eigene Modellierungssprache von UML abgeleitet.